Carlo Schmid

deutscher Politiker und Jurist; SPD; gilt als einer der "Väter des Grundgesetzes"; Justizminister von Württemberg-Hohenzollern 1847-1950; MdB 1949-1972, mehrfach Vizepräsident des Bundestags; Bundesratsminister 1966-1969; Mgl. des SPD-Parteivorstandes 1947-1970 und des SPD-Präsidiums 1958-1970, maßgebliche Beteiligung an der Ausarbeitung des Godesberger Programms; Prof. in Tübingen und Frankfurt/Main

* 3. Dezember 1896 Perpignan (Frankreich)

† 11. Dezember 1979 Bonn

Wirken

Carlo Schmid wurde in Perpignan (Südfrankreich) als Sohn des schwäbischen Privatgelehrten Prof. Joseph Sch. und seiner Ehefrau Anna, geb. Erra, einer Französin aus adeliger Familie, geboren. Obwohl er das Stuttgarter Karlsgymnasium besuchte, wo er das Abitur ablegte und sich der "Wandervogel-Bewegung" anschloß, besaß Sch. noch bis 1914 die französische Staatsangehörigkeit. Er rückte dann aber als deutscher Kriegsfreiwilliger ein und war bei Kriegsende 1918 Pionierleutnant und Mitglied des Soldatenrats. In Stuttgart beteiligte sich Sch. an der Bildung einer Studentenkompanie zum Schutze der Republik.

Von 1919 bis 1921 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und bestand alle Staatsprüfungen mit Auszeichnung (Bestleistungen seit 35 Jahren an der Universität Tübingen). Er war dort auch Mitgründer des sozialistischen Studentenbundes. Nach der Promotion zum Dr.jur. (1923) mit einer Dissertation über das Betriebsräterecht bei Hugo Sinzheimer ließ er sich 1924 als Rechtsanwalt in Tübingen nieder. Bereits ein ...